Warum sind denn die Zeiten für Autoversicherer so hart geworden? Auch als Kunde habe ich das gemerkt, als ich Ende vergangenen Jahres meinen Brief mit der Beitragserhöhung bekommen habe.
Simona Loges: Vermutlich merkt jeder im täglichen Leben, dass die Preise deutlich gestiegen sind. Diese Entwicklung hat vor dem Kfz-Gewerbe und damit letztlich auch vor uns nicht Halt gemacht: Die Kosten für Reparaturen von Fahrzeugschäden sind erheblich gestiegen, weil sowohl die Löhne für die Werkstatt-Mitarbeiter und ihr Equipment als auch vor allem für Ersatzteile zum Teil sogar explodiert sind. Gleichzeitig nimmt die Zahl der extremen Wettereignisse enorm zu, was zu einer größeren Zahl an Fahrzeugschäden führt und für uns als Versicherer noch einmal höhere Ausgaben in der Voll- und Teilkasko bedeutet. Diese Kosten mussten wir – wie alle anderen Versicherer auch - an die Kunden weitergeben.
Welche Folgen hatte das für die Volkswagen Autoversicherung in Bezug auf die Zahl der Vertrags-Kündigungen?
Simona Loges: Gar keine – und das freut uns sehr! Das Stornoverhalten unserer Kundinnen und Kunden ist nicht anders gewesen als in normalen Zeiten. Das zeigt: Wir haben sehr loyale Kunden, die mit unserem Produkt einfach zufrieden sind und uns gern die Treue halten. Dafür bedanken wir uns herzlich!
Wo verkauft denn die Volkswagen Autoversicherung die meisten Policen – noch im Autohaus, oder spielt der Online-Handel die größere Rolle?
Simona Loges: Nach wie vor sind die Verkäufer in den Autohäusern der Marken Volkswagen, Audi, SEAT, CUPRA, ŠKODA und Volkswagen Nutzfahrzeuge mit Abstand der größte Absatzkanal für die Volkswagen Autoversicherung. Aber wir sind dabei, unsere Online-Fähigkeiten für den Vertragsabschluss zu verbessern und auch eine Brücke zwischen Abschluss im Handel und auf dem heimischen Laptop oder Smartphone zu schlagen. Es soll künftig beispielsweise für Kundinnen und Kunden unkompliziert möglich sein, im Handel gemeinsam mit der Verkäuferin oder dem Verkäufer anzufangen, den Versicherungsantrag auszufüllen, und dann zu Hause online noch fehlende Daten zu ergänzen. Wir sehen die Volkswagen Autoversicherung also als hybrides Produkt an, das online und ganz klassisch abgeschlossen werden kann. Auch da unterscheiden wir uns übrigens von vielen Wettbewerbern.
Die Volkswagen Autoversicherung hat mit einem Nachlass auf Assistenzsysteme in der Haftpflichtversicherung ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. Warum wurde dieser Nachlass eingeführt und wie wird er von den Kunden angenommen?
Simona Loges: Je mehr sicherheitsrelevante Fahrerassistenzsysteme im Auto verbaut sind, zum Beispiel Notbremsassistenten oder Distanzregelung, desto besser ist das für den Kunden – er profitiert von einem Nachlass in der Haftpflicht von bis zu 30 Prozent. Wir stellen fest, dass inzwischen mehr als 91 Prozent unserer Anträge einen Nachlass auf verbaute Fahrerassistenzsysteme erhalten und so von diesem einmaligen Tarifierungsmerkmal profitieren.
Anthony Bandmann: Und außer den Kundinnen und Kunden profitieren auch die Marken des Volkswagen Konzerns von diesem innovativen Angebot. Sie haben ein Interesse daran, dass sich möglichst viele Kunden für Assistenzsysteme entscheiden – und wir unterstützen sie mit einem Versicherungsangebot, das genau diese Anschaffung honoriert.
Fotos: Stefanie Ludwig